Bitterkräuter
Bitterstoffe sind sekundäre Pflanzenstoffe, diese bildet die Pflanze um sich zum Beispiel vor Fraßfeinden zu schützen. Wir meiden in der Regel bittere Nahrungsmittel, es ist eine Art Selbstschutz der Evolution, denn viele Giftpflanzen haben einen sehr bitteren Geschmack. Heutzutage können wir Bitterstoffe aber in unserer Nahrung integrieren ohne Angst vor einer Vergiftung zu haben.
Nahrung und Gewohnheiten:
Früher waren viele Gemüsesorten noch voller Bitterstoffe, wurden aber langsam herausgezüchtet. Auch essen wir Österreicher weniger Bitterstoffe als andere Länder. In Frankreich oder Italien gibt es viel mehr Auswahl. Der Gaumen gewöhnt sich an die Bitterstoffe. Sogar Kleinkinder essen Navetten, Artischocken und vieles mehr. Aber auch Österreicher mögen Bitterstoffe, ist es nicht eines der Länder mit dem höchsten Bierverbrauch? Die bittere Note im Bier kommt vom darin enthaltenen Hopfen.
Warum das alles?
„Was bitter dem Mund, ist dem Magen gesund“ besagt eine alte Volksweisheit
Bitterstoffe regen stark den Stoffwechsel an, der Kreislauf wird aktiviert. Sie fördern die Verdauungssäfte und eignen sich perfekt um zu entgiften. Durch die Einnahme von Bitterstoffen werden Eiweiße, Kohlenhydrate und Fette leichter zersetzt und die Durchblutung der Schleimhäute gefördert.
Tipps:
- Bei Appetitlosigkeit und Magenbeschwerden am besten regelmäßig Konsumieren, eingenommen sollte das Pulver etwa 1/2 Stunde vor dem Essen.
- Bitterstoffe entfalten ihre Wirkung bereits im Mund. Empfehlenswert ist es sie so lange wie möglich im Mund zu lassen.
- Bitterstoffe sind hitzeempfindlich! Kalte Zubereitungen sind bitterer und wirksamer.
- Die Wirkung von Bitterstoffen ist dosisabhängig. Die individuelle Dosis kann stark variieren, wie intensiv wir den Geschmack wahrnehmen ist genetisch festgelegt.
- Bitterstoffe im Essen aktivieren den Stoffwechsel, signalisieren Sättigung und wirken als natürliche „Essbremse“. Die Lust auf Süßes wird durch Bitteres reduziert.
Einige Kräuter mit Bitterstoffen sind: Angelikawurzel, Enzianwurzel, Galgant, Ingwer, Hasel Artischoke, Mariendistelkraut, Hopfen, Löwenzahnwurzel, Schafgabe, Wegwarte, Klette, Wermut, Wacholder
Der gelbe Enzian besitzt die stärksten Bitterstoffe. Ich besitze eine Flasche dieses Edelbrands und setze ihn gezielt als Medizin ein. Allein der Geruch wenn ich die Flasche öffne, erfüllten den Raum mit einem bitteren Geruch.
Zum Vergleich:
Gelbe Enzianwurzel mit einem Bitterwert von 58.000.000.
Koffein hat einen Bitterwert von nur 8.
Die 7 Bitterkräuter von Heidelberger sind : Wermut, Schafgarbe, Wacholder, Fenchel, Anis, Kümmel und Bibernelle ergeben ein schleimlösendes und blutreinigendes Pulver. Mit diesem habe ich letztes Jahr eine Kur von zwei Wochen gemacht.
Alle Kuren sowie die Einnahme von Bitterkräutern sollten den Zeitraum von 4-6 Wochen nicht überschreiten. Bei Problemen mit der Magensäure, Gallenleiden sowie bei Problem des Zwölffinderdarms dürfen sie nicht eingenommen werden.